Das Ausmass der durch das Virus Covid-19 verursachten Pandemie war mit nichts vergleichbar, entsprechend schwierig war es für die Entscheidungsträger, die richtigen Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt zu ergreifen.

Die Schweiz stand von Mitte März bis Anfang Juni 2020 im Lockdown. Danach verfolgte der Bundesrat bei den Lockerungsschritten das Prinzip «so schnell wie möglich und so langsam wie nötig».

Meetings werden lange im Voraus geplant. Das Vertrauen in die Sicherheit muss frühzeitig gestärkt werden. Hier kann die Schweiz punkten.

Am 6. Juni war touristisch gesehen endlich ein Neustart möglich – mit der Wiederinbetriebnahme von Seilbahnen, Kursschiffen und Campingplätzen. Um die grosse Unsicherheit abzubauen, die der mehrmonatige Lockdown bei den Menschen hinterlassen hatte, lancierte Schweiz Tourismus ST eine der grössten globalen Marketingoffensiven. Für den Neustart kam die neue Dachkampagne «Ich brauch Schweiz.» erstmals für die Sommerlancierung zum Einsatz.

Vertrauen schaffen mit Label «Clean & Safe»

Die neue Kampagne vermittelte Zuversicht für Ferien und Reisen in der Schweiz. Dazu gehörte auch das neue Label «Clean & Safe» mit einer eigenen Website, auf der alle relevanten Schutzkonzepte der Branchen erläutert waren. Ein einfaches und klares Kommunikationsmittel, um die obligatorischen Schutzkonzepte in der Schweiz sichtbar zu machen. Dies insbesondere für Gäste im Ausland.

Kulanz zeigen mit 48-Stunden-Annullation

Aufgrund der ständig ändernden Reisebeschränkungen war Kulanz gefragt. ST bot gemeinsam mit 346 Partnerhotels die Möglichkeit, gebuchte Zimmer kostenlos 48 Stunden vorher annullieren zu können. Die Partnerhotels waren übersichtlich auf MySwitzerland.com zu finden und direkt über die Buchungsmaske von STC buchbar.

Gästen, die sich vor der Buchung über die aktuelle Lage in der Schweiz informieren wollten, stellte ST extra die Seite MySwitzerland.com/offen zur Verfügung. Darauf fand sich eine Übersicht zu Grenzöffnungen sowie aktuellen Öffnungszeiten von Seilbahnen, Restaurants und Hotels.

Steile Lernkurve in den Schweizer Winterdestinationen

Die Leute genossen ab Juli 2020 die Zeit an der frischen Luft und die Natur, vor allem in den Bergen. Von Juni bis Oktober generierten die einheimischen Gäste gesamtschweizerisch immerhin ein Plus von 12,6 % Hotellogiernächten, hauptsächlich wegen der guten Zahlen in den Bergen.

Mitte Oktober stieg die Unsicherheit mit der zweiten Pandemiewelle allerdings wieder an. Die Tourismusbranche stand vor allem im Hinblick auf die bevorstehenden Weihnachtsferien und allgemein auf die Wintersaison 2020/21 stark unter Druck. Die touristischen Leistungsträger zeigten aber Anpackermentalität und legten eine steile Lernkurve hin, um die Wintersaison für alle sicher zu gestalten – unter den strengen Vorgaben des Bundes und der Kantone.

Die Wintersportorte nutzten digitale Technologien wie Apps, um die Registrierung in den Restaurants zu vereinfachen und die Nachverfolgung sicherzustellen. In Engelberg kamen etwa Desinfektionszerstäuber für Gondeln und ultraviolettes Licht für Rolltreppen zum Einsatz, und in Andermatt konnten für die Luftseilbahn am Gemsstock Slots vorreserviert werden. All diese Massnahmen trugen ebenfalls dazu bei, dass die Wintergäste in der Schweiz ihre Unsicherheit wegen der Pandemie ein Stück weit abbauen konnten.