Während die Bergdestinationen dank einer relativ erfolgreichen Sommersaison 2020 und einem guten Start in die Wintersaison 2020/21 über das ganze Jahr gesehen mit einem Minus von 23,2 % glimpflich wegkamen, verzeichneten die Städte einen historisch hohen Rückgang von 56,5 %.

Verantwortlich dafür war das Ausbleiben der ausländischen Gäste, insbesondere aus Übersee, und die Absagen von Meetings und Kongressen wegen der Pandemie Covid-19 und den damit einhergehenden Reisebeschränkungen und Schutzmassnahmen.

Viele Städtehotels waren in ihrer Existenz bedroht oder mussten ihre Türen sogar für immer schliessen. Eine Umfrage im November 2020 von HotellerieSuisse ergab, dass 27 von 100 Hoteliers in den Städten ihre Konkurswahrscheinlichkeit höher einschätzen als 50 %.

Workshop mit Städtevertretern

Im Dezember lud Schweiz Tourismus ST die Tourismusdirektoren der zehn grössten Städte zu einem Strategieworkshop ein mit dem Ziel, gemeinsam den Städtetourismus der Zukunft zu gestalten. Im Fokus standen die Entwicklung innovativer Produkte und neue Rezepte für das Angebotsmarketing. Als Basis diente die umfangreiche Städtekampagne im Pandemie-Jahr 2020 plus die zusätzlichen Recovery-Massnahmen.

Sonntagsverkäufe in Schweizer Innenstädten

Angesichts der prekären Lage im Städtetourismus sprach sich ST zudem für Sonntagsverkäufe, offene Läden und Gastronomie aus, um die touristisch relevanten Schweizer Innenstädte zu beleben. Gerade im Winter wäre die Shoppingmöglichkeit am Sonntag, kombiniert mit einer gemütlichen Einkehr ins Restaurant oder Café, ein wirksamer Anreiz für eine Städtereise nach Genf, St. Gallen, Zürich oder Lugano, statt übers Wochenende in die Berge zu fahren.  

Testen statt Quarantäne

Im September 2020 forderte die Schweizer Tourismusbranche, darunter der Schweizer Tourismusverband, ST, GastroSuisse und HotellerieSuisse sowie Wirtschaftsverbände und Wirtschaftsvertreter zudem unter dem Titel «Testen statt Quarantäne», die Einreise ohne Quarantänepflicht zu ermöglichen, wenn ein negativer Covid-19-Test vorgewiesen werden kann. Das führe zu einer sofortigen Belebung von internationalen Reisen, besonders auch für Geschäftsleute, die für den Städtetourismus essenziell sind.