Zukunft von Business Events

Die globale Pandemie Covid-19 hat den Geschäftstourismus hart getroffen. Laut Switzerland Convention and Incentive Bureau (SCIB) sank der Umsatz 2020 um CHF 113,5 Millionen auf CHF 5,4 Millionen bei den 97 Meetings, die 2020 von SCIB beeinflusst wurden. Im Jahr davor waren es noch 818 Meetings. Diese und weitere Zahlen stehen den SCIB-Mitgliedern im neuen, extra für Business Events entwickelten Dashboard im Management Information System (MIS) von Schweiz Tourismus ST zur Verfügung.

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Im Durchschnitt geben Ferienreisende CHF 165 pro Tag aus (exkl. An- und Abreise, Quelle: TMS 2017). Bei Incentivereisenden sind die Tagesausgaben mit CHF 410 deutlich höher (Quelle: Incentive Research Foundation/IRF und Oxford Economics).

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Kongresse und Incentivereisen für Meetingsstandort unerlässlich

Die Pandemie sorgte auch für ein sattes Minus bei der Anzahl individueller Geschäftsreisen. Eine Entwicklung, die sich vermutlich nach der Pandemie fortsetzen wird. Videokonferenzplattformen wie Zoom oder Microsoft Teams haben den Unternehmen deutlich gezeigt, dass die physische Anwesenheit für individuelle Meetings nur noch in Ausnahmefällen notwendig ist. Für SCIB spielte dieser Meetingsbereich jedoch bislang nur eine untergeordnete Rolle, weshalb dieser nie aktiv bearbeitet wurde.  

Kongresse und Incentivereisen hingegen sind für den Meetingsstandort Schweiz unerlässlich. Diese werden wegen der Pandemie während der nächsten zwei bis drei Jahre nicht mehr in gleicher Intensität und Form stattfinden wie vor der Pandemie. Das zeigen die Prognosen der Non-Profit-Organisation SCIB, die unter dem Dach von ST steht. Darunter wird insbesondere die Städtehotellerie leiden.

Trotz der widrigen Umstände sieht SCIB mehrere Chancen für den Meetingsstandort Schweiz und legte 2020 das Fundament dafür.

Meetings in der Schweiz: kleiner, feiner, digitaler

Der Meetingsstandort Schweiz ist für die Durchführung grösserer Kongresse über 2000 und Meetings von Firmenevents ab 200 Teilnehmenden oftmals aus Kapazitätsgründen nicht geeignet. Aber bereits in den letzten Jahren stellte SCIB eine höhere Nachfrage nach kleinen Meetings anstelle von grossen Veranstaltungen fest: 2019 hatten 76 % der via SCIB angefragten und durchgeführten Business Events eine Teilnehmerzahl von weniger als 100 Personen. 6 % hatten mehr als 500 Teilnehmende (Quelle SCIB-Datenbank).

Die Pandemie verstärkte das Bedürfnis nach kleineren Meetings, was die Chance für die Schweiz erhöhte, als Austragungsstandort in Betracht gezogen zu werden. SCIB konzentrierte sich deshalb auf die Entwicklung neuer Konzepte und Tools für kleine, feine, digitale oder hybride Lösungen. Wegen der langen Vorlaufzeiten für Kongresse, Meetings von Firmen und Incentivereisen musste das Fundament dafür bereits im Pandemiejahr 2020 gelegt werden.

Sicherheit und Sauberkeit im Geschäftstourismus

Auch das Bedürfnis nach Sicherheit und Sauberkeit gewann 2020 verstärkt an Bedeutung. Hier lassen sich ebenfalls Punkte holen, da die Schweiz aus internationaler Sicht immer noch als sehr sauberes und sicheres Land wahrgenommen wird.

Das «Clean & Safe»-Label kam auch im Bereich Meetings zum Einsatz.

Damit das so bleibt, wurde viel dafür getan: Alle Bereiche der Schweizer Tourismusbranche, so auch der Bereich Business Events, verfügen über obligatorische Schutzkonzepte. Um diese Schutzkonzepte einfach und klar kommunizieren zu können, lancierten die Branchenverbände auf Initiative von ST das Label Clean & Safe.

Anbieter von Konferenzinfrastruktur in Hotels, Kongresszentren und weitere Lokalitäten für Events nutzten mit dem Label die Möglichkeit, ihr Engagement für ein sauberes und sicheres Treffen nach aussen zu kommunizieren. Das wird besonders bei ausländischen Gästen geschätzt. Die SCIB-Mitarbeitenden in den Märkten setzten das Label deshalb vermehrt in ihre Kommunikation ein, um dessen Bekanntheit im Ausland zu fördern.

Für die Schweiz sprechen zudem die generell verlässliche Infrastruktur, der gute Ausbaustandard im Bereich Konferenztechnik, der hohe medizinische Standard, die überschaubaren Städte und die Nähe zur Natur für Rahmenprogramme und Aktivitäten im Freien.

SCIB-Experten in den Märkten

Wie wichtig die persönliche Marktpräsenz von SCIB ist, zeigte sich 2020, als die Einschränkungen das Reisen ins Ausland fast verunmöglichten. Dank den SCIB-Mitarbeitenden vor Ort blieb die Schweiz trotzdem «Top of mind»: SCIB intensivierte die persönliche Kontaktpflege und vertrat dabei auch die Partner in der Schweiz bei Märkteaktivitäten. Das erlaubte Partnern in der schwierigen Zeit, die eigenen Mittel kurzfristig zu reduzieren oder anderweitig einzusetzen – mit der Gewissheit, dank den SCIB-Experten trotzdem sofort bereit zu sein, sobald sich eine Erholung der Lage abzeichnete.

SCIB konzentrierte sich 2020 bei der Beziehungspflege und den Marketingmassnahmen auf Endkunden, beispielsweise auf Entscheidungsträger innerhalb von Unternehmen und Verbänden. Gleichzeitig wurde der Kontakt zu den verbleibenden Schlüsselpersonen in den Agenturen sichergestellt. Immer mit der Absicht, das neue Potenzial der nun kleinerer gewordenen Business Meetings zu nutzen und diese für die Schweiz zu akquirieren.

Zahlen und Fakten