«Wir möchten die Schweiz im Gesundheitstourismus unter den Top-5-Destinationen im Premium-Bereich positionieren», so Letizia Elia, Leiterin Business Development von Schweiz Tourismus ST. 2019 suchte ST dazu nach geeigneten Kliniken und Spitälern für eine Partnerschaft im Gesundheitstourismus. Im Mittelpunkt der Kommunikation stehen die medizinische Kompetenz und die Qualität der Infrastruktur – in Kombination mit der Lage in ursprünglicher Natur und einer erholsamen Umgebung. Bei der Auswahl wurde zudem darauf geachtet, dass sich die Partner international vermarkten lassen. Etwa, weil sie einzigartige Behandlungen oder einen hochstehenden Service anbieten. Das alles mit dem Ziel, die Schweiz zu einem der weltweit führenden Reiseziele im Bereich Gesundheitstourismus zu positionieren.

Die Nachfrage nach Angeboten im Bereich Gesundheit und Schönheit im Tourismus wächst.

Insgesamt 26 Kliniken und Spitäler (in Englisch) konnte ST bis Ende 2019 für eine solche Partnerschaft gewinnen. «Die Kliniken bilden das breite Angebot der Schweiz ab, teilen sich aber Eigenschaften wie Qualität der Versorgung, hochstehende medizinische Kompetenz und State-of-the-art-Infrastruktur», führt Elia aus. Damit sind alle Voraussetzungen gegeben, um die Schweiz im ganzen Spektrum des Gesundheitstourismus zu positionieren – von der Prävention bis zur Spitzenmedizin.

Potenzial von CHF 245 Millionen
Globale Gesundheitstrends, die gestiegene Mobilität und die Digitalisierung erhöhen die Chancen für den Gesundheitstourismus. 35 900 Patientinnen und Patienten aus dem Ausland liessen sich 2017 in einem Schweizer Spital oder einer Schweizer Klinik behandeln. Heute generieren ausländische Patienten und ihre mitreisenden Angehörigen gemäss Schätzungen von ST rund 490 000 Logiernächte in der Schweiz (ohne Spitalaufenthalt). Der touristische Umsatz (ausserhalb der Kliniken/Spitäler wie Übernachtungen, Ausflüge etc.) beträgt dabei schätzungsweise CHF 196 Millionen jährlich. ST geht davon aus, dass sich durch die aktivere Promotion des Schweizer Gesundheitstourismus der touristische Umsatz bis 2022 um 25 % auf CHF 245 Millionen steigern lässt.

China, Russland und die Golfstaaten als Zielmärkte
ST bietet den medizinischen Partnerinstitutionen die Möglichkeit, sich dank des starken ST-Netzwerks vor Ort (33 Büros weltweit) auf den ausländischen Märkten zu profilieren. ST konzentriert sich zuerst auf die drei vielversprechendsten Märkte: In China, Russland und den Golfstaaten ist die Nachfrage nach Dienstleistungen im Gesundheitstourismus am grössten und ihre Gästegruppen verfügen über eine hohe Kaufkraft. Die durchschnittlichen Tagesausgaben dieser Märkte im Tourismus betragen laut Tourismus Monitor Schweiz (TMS) zwischen CHF 250 und CHF 380 (exkl. An- und Abreise). Der Durchschnitt über alle Märkte gesehen liegt bei CHF 165. Dazu kommt, dass diese Klinikgäste ihren Aufenthalt meist mit Übernachtungen in nahegelegenen Hotels verlängern und zusätzlich ihre Begleitpersonen in diesen Hotels unterbringen, wie ST in ihren Analysen festgestellt hat.

Branchenübergreifende Kooperation
Im ersten Quartal 2020 lancierte ST eine eigene Website und ein Magazin. Mit der Teilnahme an verschiedenen Fach- und Publikumsveranstaltungen in China, Russland und den Golfstaaten soll das Schaufenster für den Schweizer Gesundheitstourismus vergrössert werden. Die Hirslanden-Gruppe ist für das Detox-Programm bereits eine Kooperation mit den Giardino Hotels eingegangen. Solche Kooperationen sollen in Zukunft gefördert werden.

Über die Lancierung des Gesundheitstourismus mit der branchenübergreifenden Kooperation wurde breit in den Medien berichtet, beispielsweise in der Tageszeitung «Blick» (Deutsch) oder der Tourismusfachzeitung «htr».