Im digitalen Zeitalter ist es unerlässlich, aus Datensätzen gewonnene Erkenntnisse zu nutzen, um Marketingstrategien zu entwickeln und Unternehmensentscheide zu fällen. Dies gilt für alle Unternehmen in allen Branchen, unabhängig von der Betriebsgrösse. Entscheidend für die Art und Tiefe der Analysen sind die personellen und finanziellen Ressourcen, die dem Unternehmen oder der Organisation zur Verfügung stehen.

Dank STnet.ch und starkem Netzwerk sind Mitglieder von Schweiz Tourismus stets auf dem neusten Stand.

Das datengetriebene Marketing muss sich am Zweck, dem Ziel und den Herausforderungen des Unternehmens orientieren. So sollten sich Hotelbetreiber vordergründig auf die Datenanalyse der eigenen Daten, wie beispielsweise ihrer Gäste, fokussieren. Destinationsmanagementorganisationen (DMO) oder nationale Tourismusorganisationen (NTO) wie Schweiz Tourismus ST können hingegen auch externe Daten beiziehen, um tiefere und komplexere Analysen durchzuführen.  

Einsatz von datengetriebenem Marketing bei ST im Jahr 2019
ST konzentrierte sich 2019 auf zwei Instrumente, mit denen sich grosse Datenmengen zielgerichtet zur Optimierung des Tourismusmarketings einsetzen lassen:

1. Das Management Information System (MIS) vereint Währungsentwicklungen, Gäste- und Marktinformationen, Hotellogiernächtezahlen und die von ST erhobenen Marketingkennzahlen auf einer einzigen Plattform. Das MIS stellt die Grundlage für die Planung mit den ST-Partnern zur Verfügung und dient als Entscheidungshilfe für zukünftige Investitionen. Die Plattform befindet sich noch im Aufbau und wird nach der Fertigstellung den Mitgliedern von ST zur Verfügung stehen.

2. Beim Programmatic Advertising werden Display-Werbungen, Videos und Native Ads automatisiert digital ausgespielt. Dank spezifischer AdTech-Lösungen und Algorithmen werden (Dritt-)daten gezielt fürs Targeting und für die Optimierung von Kampagnen genutzt. ST besitzt zurzeit keine eigene AdTech-Lösung. Ob eine solche Lösung den gewünschten Mehrwert bietet, wird deshalb bei verschiedenen Kampagnentests geprüft.

Datengetriebenes Marketing versus Big Data (Management)

Im Zusammenhang mit datengetriebenem Marketing taucht meist auch der Begriff Big Data auf. Bei der Auffassung, was unter Big Data zu verstehen ist, scheiden sich die Geister. Schweiz Tourismus ST lehnt sich an die Definition von Gartner an, einem der führenden Forschungs- und Beraterunternehmen: Big Data sind grosse, komplexe, vielschichtige und oft unstrukturierte Datenmengen, die in einer enormen Geschwindigkeit verarbeitet werden müssen. Dazu braucht es ein hohes technisches Know-how sowie ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen. Für ein zielgerichtetes Marketing ist es oftmals sinnvoller, die bereits vorhandenen strukturierten und teilstrukturierten Daten zielgerichtet auszuwerten und wo möglich mit weiteren Daten zu verknüpfen und anzureichern. In diesem Fall ist Big Data jedoch der falsche Begriff. Es ist treffender, von datengetriebenem Marketing zu sprechen. ST als reine Marketingorganisation vertritt die Auffassung, die Priorität genau auf dieses datengetriebene Marketing zu legen und ihre Mitarbeitenden entsprechend zu schulen.