3.8 % mehr Hotelübernachtungen als 2017: die Bilanz der Hotellerie 2018 (Hotels, Kurbetriebe und ausgewählte Jugendherbergen) ist gemäss Bundesamt für Statistik (BfS) mit insgesamt 38.8 Mio. Hotellogiernächten grundsätzlich sehr erfreulich. Aus der Schweiz sind das mit 17.4 Mio. +2.9 % mehr Hotelübernachtungen als im Vorjahr. Zum sehr guten Ergebnis haben wieder die grossen Städte beigetragen: Sie verzeichneten 5,7 % mehr Hotellogiernächte verglichen mit 2017. Im Fünfjahresvergleich beträgt die Steigerung sogar 15,9 %. Beruhigend nach langen Jahren der Rückgänge aus Europa ist auch das Plus von 3.7 % aus dem alten Kontinent (Detail-Auflistung nach Märkten).

Für die Ferienwohnungen, Kollektivunterkünfte und Campingplätze lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Jahresberichts nur die Resultate für die ersten drei Quartale vor: In diesem Zeitraum verzeichnete das BfS in der Parahotellerie eine erfreuliche Steigerung der Übernachtungszahlen von 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Entwicklung in den letzten drei Jahren (seit Einführung der neuen Statistik) zeigt, dass die Parahotellerie für den Schweizer Tourismus an Relevanz gewinnt. Insbesondere die Campingplätze erlebten einen eigentlichen Boom mit einem Plus von 13,2 % im Vergleich zu 2017 (Q1 – Q3).

 

Die 2016 vom BfS wieder eingeführte Ferienwohnungsstatistik, als Bestandteil der Parahotelleriestatistik (PASTA), wird mit einer neuen Methode durchgeführt (siehe Erklärung unten). Die Logiernächte sind 2018 im Vergleich zu 2017 (Q1–Q3) um 4,2 % gewachsen – ein Indikator dafür, dass die Parahotellerie insgesamt an Relevanz gewinnt.

Zuwachs von europäischen Gästen, aber keine generelle Entwarnung

Bei den Hotellogiernächten fällt Deutschland mit einem Wachstum von 3.9 % besonders auf. Auch die Benelux-Länder zeigten mit + 3.9 % eine positive Entwicklung. Grossbritannien wuchs ebenfalls – aller Brexit-Wirren zum Trotz – mit +2.3 %. 

Im Schweizer Alpenraum fehlen aber im Vergleich zu 2008 nach wie vor eindrückliche 43 % der Hotelübernachtungen aus Europa. Der Talboden ist hier zwar klar erreicht und die Entwicklung der europäischen Gäste zeigt nach 2017 auch für 2018 wieder nach oben. Massive Marketing-Anstrengungen sind dennoch nötig, um die «Bergstrecke» zu meistern und einen nachhaltigen Weg zurück zu den starken Jahren vor 2008 zu finden.

Die Dominanz chinesischer Gäste unter den Übersee-Gästen wird etwas aufgeweicht, da andere Länder ein deutlich stärkeres Wachstum bei den Hotellogiernächten vermelden können. Zwar setzt sich die solide und starke Zunahme aus China (inkl. Hong Kong und Taiwan) auch 2018 fort (+6.1 %). Eigentliche Tourismus-Lokomotive aus Übersee ist aber Nordamerika: 2018 wuchs der Markt USA (+10.1 %) einmal mehr und erreichte erneut weit über zwei Millionen Hotelübernachtungen. Die USA sind somit der zweitwichtigste Auslandsmarkt für den Schweizer Tourismus nach Deutschland. Aus Südostasien (Thailand, Indonesien, Malaysia, Singapur) nahmen die Logiernächte sogar um über 10 % zu. Auch Indien zeigt sich weiterhin erfolgreich mit +9.6 %.

Für die Ferienwohnungen lagen bis zum Erscheinen des Jahresberichts noch keine Details zu den Herkunftsländern vor. 2016 und 2017 generierten jedoch Gäste aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich die meisten Logiernächte in der Parahotellerie. Es ist davon auszugehen, dass diese Märkte auch 2018 vorne liegen dürften.

HESTA oder PASTA?

Hotellogiernächte von Hotels, Kurbetrieben und seit 2017 14 ausgewählten Jugendherbergen* werden durch die Beherbergungsstatistik HESTA des Bundesamts für Statistik (BfS) erhoben. Die Zahlen zu den Hotellogiernächten werden auf der BfS-Seite Hotellerie publiziert.

Die HESTA-Vollerhebung beinhaltet aber auch Campingplätze, obwohl diese zur Beherbergungsform Parahotellerie gezählt werden. Die Ankünfte und Logiernächtezahlen zu den Campingplätzen werden deshalb gesondert unter der BfS-Seite Parahotellerie aufgeführt.

Die Parahotelleriestatistik PASTA erhebt das Angebot und die Nachfrage von kommerziell bewirtschafteten Ferienwohnungen und Kollektivunterkünften (Touristen- und Massenlager, Vereins- und Klubhäuser, Berg- und Schutzhütten). Im Gegensatz zur HESTA handelt es sich bei der PASTA um eine Stichprobenerhebung. Sie wurde im Jahr 2016 mit einer neuen Methode wieder eingeführt (u.a. werden Gästezimmer, und langfristige Vermietungen nicht mehr erfasst). Die Ankünfte und Logiernächtezahlen finden sich ebenfalls auf der BfS-Seite Parahotellerie, zusammen mit den Zahlen zu den Campingplätzen.

Die Teilnahme an beiden Statistiken ist obligatorisch (Ausnahme: natürliche Personen in Privathaushalten).

*Methodische Anmerkung BfS zu den Jugendherbergen: Ab dem 1. Januar 2017 werden vierzehn Betriebe der Schweizer Jugendherbergen, deren Merkmale den Kriterien der NOGA (Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige) für Hotels und ähnliche Unterkünfte weitgehend entsprechen, in die Beherbergungsstatistik aufgenommen.